

Theater & Lesung
Die Hochzeit des Figaro
Dienstag,
26.10.2021
Beginn: 19:30 Uhr
Figaro, Kammerherr im Dienst des Grafen Almaviva, will heiraten. Er liebt Susanna, die Zofe der Gräfin. Doch ehe es zur Hochzeit kommen kann, gilt es für die Brautleute, einige Hindernisse zu überwinden. Der Graf plant offenbar, ein altes Feudalrecht wieder aufleben zu lassen, das er gerade abgeschafft hat: Das „ius primae noctis“, das Recht des Herrn auf die erste Nacht mit der Braut seines Untergebenen. Figaro und Susanna sind empört – und versichern sich in ihrer Wut auf den Dienstherrn der Unterstützung durch die Gräfin. Durch viele Intrigen und mit Hilfe der gekränkten Gräfin gelingt es Figaro und Susanna, Almaviva mit seiner eigenen Verführungskunst zu schlagen und alle rechtmäßigen Paare am Ende zusammenzuführen.
Als Mozart 1786 das in Wien verbotene Stück von Beaumarchais „Der tolle Tag oder die Hochzeit des Figaro“ in Musik setzte, war er sich mit seinem Textdichter Da Ponte einig, das er damit ein neues Bühnengenre geschaffen hatte, wie Da Ponte im Vorwort zum Libretto schreibt. Eine komische Oper, bei der Musik und Handlung eine derartige Symbiose eingehen sollten, war bis dato unerhört und ist bis heute kaum wieder erreicht worden. Und Mozarts Musik dringt hier in Dimensionen der menschlichen Psyche vor wie nur wenige Komponisten vor oder nach ihm. Vor allem in den doppelbödigen Arien und Duetten über die Facetten der Liebe kommen dabei die unterdrückten Sehnsüchte der handelnden Personen zum Vorschein. Und damit wird klar, dass Mozarts Oper bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren hat und deshalb zu Recht als Meilenstein der Operngeschichte gilt.
von Landestheater Detmold